Virtual-Reality gestützte Psychotherapie ab sofort möglich

Virtual-Reality gestützte Psychotherapie

Ab sofort biete ich in meiner Praxis Virtual-Reality (VR)- gestützte Therapie an. Mithilfe einer hochmodernen 3D-Brille und einer speziell für Psychotherapie entwickelten Anwendung (VirtuallyThere) lassen sich durch die VR-Technologie verschiedenste Situationen und Szenarien sehr realistisch erlebbar machen, die in der Praxis sonst nicht oder nur mit immensem Aufwand außerhaus möglich wären.

In der Verhaltenstherapie liegt ein Hauptanwendungsbereich der VR-Therapie in Behandlung von Phobien durch Expositionsbehandlungen. VR kann bei folgenden Krankheitsbildern unterstützend eingesetzt werden sein:
– Flugangst (VR bietet Szenarien der Warteschlage am Schalter, Start/Landung eines Airbus, Turbulenzen etc.)
– Platzangst (Klaustrophobie) und Agoraphobie: Insbesondere Tunnel, Brücken, öffentliche Plätze, etc. (Zug und Auto)
– Tierphobie, z.B. Spinnenphobie (Arachnophobie)
– Soziale Phobie (z.B. Menschenmengen verschiedener Größen)
– Höhenangst (z.B. VR-Szenarien zum Achterbahnfahren)
– Spritzenphobie (z.B. VR-Szenarien für Impfungen)
– Gewitterphobie (Astraphobie)

Darüber hinaus bietet die Psychotherapie-Mediathek VR-Szenarien zu:
– Sucht (Alkoholabhängigkeit)
– Zwangsstörung (z.B. Hygiene / Angst vor Kontamination, Elektrogeräte, Kerzen etc. )

Selbstverständlich bietet VR auch die Möglichkeit zu einer Vielzahl von Achtsamkeits- und Relaxationsszenarien zur Induktion und Förderung unspezifischer Entspannung (Meeresstrände, Wälder, Flüsse, Berglandschaften, Blumenwiesen etc.), was z.B. vor Beginn einer Psychotherapiestunde genutzt werden kann, in der ein schwieriges Thema reflektiert werden soll, oder eine emotionale Konfrontationsübung durchgeführt geplant ist.

Der Vorteil der VR-Technologie und insbesondere o.g. Psychotherapiebibliothek von VirtuallyThere liegt in einer Vielzahl (450+) verfügbarer Szenarien, die teilweise nach Schwierigkeitsgrad gestaffelt abgerufen werden können (sogenannte „Angsthierarchie“), sodass sich der Klient bspw. in seiner Angstexposition von Situation zu Situation in seinem eigenen Tempo steigern kann – was z.B. bei Flugangst in einem echten Passiergierflug oder bei Klaustrophobie während einer Tunnelfahrt nur schwer möglich zu kontrollieren ist.

Insgesamt kann VR somit eine Psychotherapie sinnvoll ergänzen, insbesondere Konfrontationsbehandlungen vereinfachen und damit möglicherweise beschleunigen. Die Wirksamkeit von VR-Unterstützung in Psychotherapien wird derzeit an mehreren deutschen Universitäten in diversen Forschungsprojekten erforscht.

Bildnachweis:
Karolina Grabowska, Pexels (https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-virtuelle-realitat-vr-virtual-reality-brille-5207556/)